Ein Währungsanlagekonto (andere Bezeichnung Währungskonto) ist in der Regel ein Festgeldkonto, das in einer bestimmten ausländischen Währung notiert (d.h. nicht-Euro). Der Anleger entscheidet sich für diese Form der Geldanlage, um neben der üblichen Verzinsung auch von einem geänderten Wechselkurs zu profitieren. Geht er beispielsweise davon aus, dass der Euro im Verhältnis zum US-Dollar in den nächsten Monaten und Jahren schwächer wird, so könnte er Geld auf einem Währungsanlagekonto investieren, das auf den US-Dollar läuft.
Vereinfacht ausgedrückt: Würden US-Dollar und Euro derzeit bei einem Wechselkurs von 1 : 1 stehen, hätte der Investor also auf seinem Währungsanlagekonto den gleichen Betrag in US-Dollar, den er vorher in Euro hatte. Verliert der Euro in den nächsten Jahren die Hälfte seines Wertes (Wechselkurs 1 US-Dollar = 2 Euro), so hätte sich alleine durch diese Wechselkursentwicklung das Vermögen für den Anleger verdoppelt, wenn er es sich in Euro auszahlen lassen würde. Hinzu kämen natürlich noch die üblichen Zinsen. Wobei zu berücksichtigen ist, dass bei einem Wechsel zwischen Währungen auch Kosten für den Geldumtausch anfallen.
Natürlich kann die Entwicklung auch in die entgegengesetzte Richtung laufen, d.h. das auf dem Währungsanlagekonto angelegte Vermögen würde an Wert verlieren (immer bezogen auf einen später angedachten Wechsel in die Ursprungswährung Euro).
Währungsanlagekonto : Chancen mit Risiko
Solche „Wetten“ auf das sich ständig ändernde Wechselkursverhältnis Euro-Dollar sind seit jeher beliebt. Risiko-freudigere Investoren legen ihr Geld auch in „schwachen“ Währungen (bspw. Türkische Lira, Mexikanischer Peso, etc.), da hier üblicherweise die Renditen deutlich höher sind – bei einem gleichfalls höheren Risiko. Die in jüngster Zeit zunehmenden Wechselkursschwankungen haben immer mehr Anleger dazu bewegt, sich mit dem Thema Währungskonto auseinander zu setzen – die dauerhaft niedrigen Renditen des Euro-Raums und die vermeintliche Schwäche der Gemeinschaftswährung haben hierzu ausreichend Argumente geliefert.
Skeptiker versuchen sich durch eine Aufteilung ihrer Geldanlagen in verschiedene Währungsräume gegen einen Zusammenbruch des Euros abzusichern. Doch eine Anlage in Fremdwährungen sollte gut durchdacht sein und nie als Hauptanlage für die eigenen Ersparnisse in Erwägung gezogen werden. Das Währungsanlagekonto bietet also attraktive Chancen – es ist aber eine komplexe Anlageform und man sollte sich genau mit dem Wechselkursrisiko vertraut machen und die zukünftige Entwicklung der Volkswirtschaft, die hinter dem in Frage kommenden Währungen steht, sowie die Politik der dortigen Zentralbank einordnen können.