Über den Leitzins kann eine Zentralbank (wie die EZB) direkten Einfluss auf das Zinsniveau in ihrem Währungsraum nehmen. Eine Erhöhung des Leitzinssatzes führt in der Regel auch zu steigenden Zinsen für Festgeld.
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Es geht aufwärts – die Europäische Zentralbank hat endlich den Ernst der inflationslage erkannt und in den letzten Monaten gleich mehrmals an der Zinsschraube gedreht. Mit etwas Druck durch die Fed-Kollegen aus den Vereinigten Staaten, die hier tonangebend waren und sind. Aber immerhin, so scheinen positive Realzinsen für Festgelder bald wieder möglich zu sein.
So wurden die EZB-Zinsen angehoben
04.05.2023 | 3,75% |
16.03.2023 | 3,50% |
02.02.2023 | 3,00% |
15.12.2022 | 2,50% |
28.10.2022 | 2,00% |
Kurz erklärt – was kann man über den Leitzins steuern?
Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) ist der Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken Geld von der EZB leihen können. Die Hauptfunktion des Leitzinses besteht darin, die Geldpolitik zu steuern und die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone zu beeinflussen. Durch die Festlegung des Leitzinses beeinflusst die EZB die Zinsen, zu denen Geschäftsbanken Geld an Unternehmen und Haushalte verleihen.
Wenn die EZB den Leitzins erhöht, verteuert sich die Refinanzierung für Geschäftsbanken, was dazu führt, dass sie höhere Zinsen an Unternehmen und Haushalte weitergeben. Dies kann die Kreditnachfrage verringern und das Wirtschaftswachstum bremsen, aber auch die Inflation eindämmen.
Wenn die EZB den Leitzins senkt, wird die Refinanzierung für Geschäftsbanken günstiger, was dazu führen kann, dass sie niedrigere Zinsen an Unternehmen und Haushalte weitergeben. Dadurch wird die Kreditnachfrage angeregt, was das Wirtschaftswachstum fördern kann. Niedrigere Zinsen können auch die Investitionen und den Konsum ankurbeln.
Der Leitzins der EZB ist somit ein wichtiges Instrument, um die Geldmenge, die Inflation und dadurch indirekt auch das Wirtschaftswachstum zu steuern und die Stabilität des Euro-Währungsgebiets zu gewährleisten.
Mehrere Verbraucherzentralen Bundesländer möchten gegen willkürlich berechnete Zinsen bei langfristigen Sparverträgen vorgehen, berichtet die F.A.Z. in einem Bericht. Banken haben gemäß Gesetzen und Rechtsprechung die Möglichkeit, ihre Zinssätze an das Marktniveau anzupassen. Das erfordert aber entsprechende Regeln in den Sparverträgen oder in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die so klar sein müssen, dass Kunden die Zinsänderungen überprüfen und kalkulieren können. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg sieht hier ganz aktuell ein Problem in der Nachvollziehbarkeit und hat in 43 Fällen nachgewiesesen, dass die Transparenzanforderungen des Bundesgerichtshofs nicht eingehalten werden.
Verbraucherzentrale informiert Bafin
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat die zuständige Aufsichtsbehörde, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), hierüber in Kenntnis gesetzt. Auf F.A.Z.-Anfrage teilte die Bafin mit, dass ihr das Problem nicht nur aufgrund von Informationen von Verbraucherschützern schon länger bekannt sei, sondern auch aufgrund von Beschwerden von Verbrauchern direkt bei der Finanzaufsicht.
Das nicht enden wollende Niedrigzinsniveau auf dem deutschen und europäischen Markt führt dazu, dass Banken und Sparkassen mit Tricks und Kniffen versuchen, auch in bestehende Produkte einzugreifen und die Rendite gegen Null – und auch darunter – zu senken. Erst ein „normaler“, d.h. deutlich positiver Leitzins der EZB und ein Verzicht der Zentralbank auf darüber hinausgehende Eingriffe in den Markt könnten dazu führen, dass das Zinsniveau für private Anleger (ergo die Festgeldzinsen) sich wieder in einer Größenordnung bewegt, an die man sich über jahrzehnte gewohnt hatte. Der jetztige Zustand ist aus vielen Gründen ungesund.
Seit heute haben wir im Euroraum eine Null-Verzinsung – was den Leitzins angeht. Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems betrug zuvor 0,05 % (seit dem 10. September 2014). Die Senkung ist also „moderat“, hat aber einen wichtigen psychologischen Wert. Denn weniger als Null geht nicht. Oder etwa doch?
Banken suchen nach Ausweg für Strafzinsen
Nun ja, wenn man als Bank (oder Banken gleichgestellte Institution) Geld bei der EZB parken möchte, gibt es hierfür keine Zinsen mehr – vielmehr wird eine Strafgebühr in Höhe von 0,4 Prozent p.a. verlangt! Diese sogenannte Einlagefazilität ist für Banken wichtig, um das Geld an einem sicheren Platz zu wissen – und prinzipiell auch, um hiermit zumindest einen geringen Zinsegewinn zu erzielen. Dieser absurde Negativzins hat bereits zu ersten Reaktionen geführt: Banken gehen dazu über, Geld eben nicht mehr an die EZB zu überführen, sondern große Bargeldbestände in eigenen Tresoren zu lagern und so die 0,4 Prozent Strafzinsen zu vermeiden. Bereits seit längerem versuchen Banken auch, eigene Goldbestände aufzustocken und sehen auch hierin einen sicheren Hafen für Geldbestände.
„Erosiondes Rechts“ laut Münchener-Rück-Chef
Münchener-Rück-Chef von Bomhard übte heftige Kritik an der Geldpolitik der EZB. Er warf der Bundesregierung laut einem Bericht auf Welt online vor, einem Vermögensverlust der Sparer in Deutschland durch die Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) tatenlos zuzusehen. Es sei in höchstem Maße befremdlich, dass sich die Bundesregierung angesichts der verhängnisvollen Zinspolitik der EZB nicht einschalte, sagte von Bomhard. Die „Erosion des Rechts“ sei mit Händen zu greifen. „Was wir sehen, besorgt uns in höchstem Maße.“ Die Umverteilung, die durch die Zinspolitik ausgelöst werde, treffe vor allem die Ärmeren. „Das kann man nicht einfach laufen lassen.“
Auswege: Gold oder Immobilien
Welche Möglichkeiten haben Privatanleger in dieser Gemengelage? Sicherlich ist durch die niedrigen Zinsen das Thema Immobilien attraktiv geworden. Doch nicht in jeder Region – Investments in Städten wie München wären auch bei einer tatsächlichen Nullverzinsung für Hypotheken ein gewagtes Vorhaben, da sich die Preise dort mitlerweile in astronomischen Höhen bewegen. Wer in einer Region lebt, in denen die Preise für Häuser und Wohnungen eine Seitwärtsbewegung erleben (und davon gibt es genug Regionen) und die Immobilie möglicherweise noch selbst nutzen möchte, macht beim Kauf jetzt nichts falsch, bei Hypothekenzinsen von im Schnitt 1,35 Prozent ist ein weiteres Absinken kaum vorstellbar. Und allen anderen bleibt die wieder attraktiver werdende Möglichkeit, Gold zu kaufen. Auch hier zieht der Preis zwar schon an, aber die jüngsten Signale aus Frankfurt werden diesen Trend weiter verstärken und beschleunigen – ein Einstieg ins Goldinvestment ist also noch lukrativ!
Damit hatte niemand gerechnet: Die Europäische Zentralbank hat in ihrer heutigen Sitzung eine Senkung des Leitzinses angekündigt. Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems, so die offizielle Bezeichnung, wird um 10 Basispunkte auf 0,05 % gesenkt. Der neue Zinssatz gilt erstmals für das am 10. September abzuwickelnde Geschäft. Ein neuer Niedrigrekord, und gefühlt haben wir damit die Nullfinanzierung erreicht.
Auch interessant: Banken müssen ab jetzt „zahlen“, wenn Sie Gelder bei der EZB einlegen. Der Zinssatz für die Einlagefazilität wird mit Wirkung vom 10. September 2014 um 10 Basispunkte auf -0,20 % gesenkt. Eine Strafe für die Banken sozusagen.
Fazit: Ein doppelter Versuch, den Geldmarkt in Bewegung zu bringen, also mehr Liquidität für Firmen (und Privatpersonen) in der Eurozone zur Verfügung zu stellen. Insbesondere soll die schwache Konjunktur im Süden des Kontinents so in Bewegung gebracht werden. Möglicherweise haben auch die aktuellen Verstimmungen mit Russland diese Entscheidung der EZB begünstigt. Für Festgeldanleger bedeutet das: Die Zinsen auf Einlagen bleiben niedrig, sinken evtl. noch weiter ab. Schlechte Zeiten also, wobei man auch die ebenfalls niedrige Inflationsrate berücksichtigen sollte, die im August 2014 bei gerade mal 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt. Anleger sollten also versuchen, zumindest mehr als diese Marke an Verzinsung zu erzielen, um keine reale Kapitalvernichtung zu betreiben.
Hier zum Überblick der Festgelder, die wir empfehlen
Zum 13. November 2013 wird die europäische Zentralbank (EZB) den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems wird um 25 Basispunkte auf 0,25 % senken. Ein Rekordtief, und damit sind wir nun nahezu auf dem „Null-Prozent-Punkt“ angelangt. Der wichtigste Leitzinssatz hat direkte und indirekte Auswirkungen auf das allgemeine Zinsniveau. Dieses dürfte damit negative Impulse bekommen, negativ im Sinne der Anleger. Positiv hingegen für Kreditnehmer, etwa Häuslebauer, die Hypotheken aufnehmen möchten. hier wird die ohnehin günstige Refinanzierung noch billiger, wobei die Banken sich bei Veränderungen ihrer Zinssätze im Falle einer Senkung oder Erhöhung des des Leitzinses immer etwas Zeit lassen. Üblicherweise zum Nachteil des Einlegers bzw. Kreditnehmers.
Unsere Empfehlung
Hier kann man eigentlich nur empfehlen, jetzt schnell in das Geldanlageprodukt der Wahl einzusteigen, denn sinkende Zinsen sind vorbestimmt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mit Wirkung vom 8. Mai 2013 eine weitere Senkung des sogenannten Leitzinses (Main refinancing operations -fixed rate) vorgenommen. Damit ist dieser wichtige Zinssatz, der mittelbare Auswirkungen auf das Zinsniveau für Anleger hat, auf dem niedrigsten Stand seit der Einführung des Euro. Anleger müssen sich also auf weitere Niedrigzinsen für ihre Festgelanlagen einstellen.
Die Entscheidung zur Zinssenkung fasste der EZB-Rat am 2. Mai auf seiner Sitzung in Bratislava. Daneben wurden zwei weitere geldpolitischen Beschlüsse gefasst, nämlich dass der Zinssatz für die Einlagefazilität (d.h. die Einlagen der Banken bei der EZB) unverändert bei 0,00 % bleibt und dass der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität wird mit Wirkung vom 8. Mai 2013 um 50 Basispunkte auf 1,00 % gesenkt wird. Begründet wurde die Entscheidung durch EZB-Präsident Draghi mit den niedrigen Inflationsrisiken und der Notwendigkeit, Wachstumsimpulse für die schwächelnde europäische Konjunktur zu geben.
Wir meinen zur Zinssenkung der EZB:
Durch die Zinssenkung ist auf absehbare Zeit mit Minizinsen zu rechnen. Geldanleger können oft nicht einmal mehr den Wertverlust ihrer Anlage durch die Verzinsung, die ihnen ihre Bank gewährt, ausgleichen. Soll man deshalb sein Geld gleich ganz in den Konsum stecken? Das ist sicherlich nicht empfehlenswert. Und auch andere Anlagemöglichkeiten wie Immobilien oder Aktien sind auf den zweiten Blick nicht mehr ganz so attraktiv, da hier bereits ein Preisniveau erreicht wurde, das auf eine Überhitzung des Marktes deutet. Angesagt ist aktuell also, die eigenen Verluste so gering wie möglich zu halten, denn andere Alternativen gibt es nicht. Einzige Ausnahme ist der Goldkauf, doch hier sollte man nur einen moderaten Anteil des eigenen Vermögens investieren. Experten empfehlen hier 10 bis 20 Prozent des verfügbaren Anlagekapitals in Goldbarren zu „vergolden“.
Nach der Schleckerpleite ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft gegen Anton Schlecker. Der Kaufhauskonzern Karstadt kündigt an, 2000 Mitarbeiter zu entlassen, der Absatz von Opel bricht dramatisch ein (worauf ein neuer Chef übernimmt) – und heute wird auch noch die Insolvenz des Nürburgring bekannt gegeben. In den letzten Tagen und Wochen häufen sich die schlechten Finanznews, so scheint es zumindest. Und dabei habe wir das Thema Euro und Griechenlandkrise noch gar nicht mit aufgeführt…
Der EZB-Leitzins ist seit dem 11. Juli auf einem Rekordtief angelangt, für Zinsen von nur noch 0,75 Prozent können sich Geschäftsbanken bei den in Frankfurt ansässigen EU-Zentralbankern mit Barem eindecken. Dadurch soll die lahmende Konjunktur angeschoben werden, unter der Deutschland zwar mit am wenigsten aller EU-Mitgliedstaaten leidet, die aber auch hier langsam erkennbar wird.
Diese Niedrigzinspolitik führt zwangsweise auch zu sinkenden Festgeldzinsen. Die Bank of Scotland hat beispielsweise vor ein paar Tagen wieder an der Zinsschraube gedreht – nach unten. Doch gibt es Alternativen zum Festgeld, die Sicherheit und Rendite sowie Planbarkeit so gut miteinander kombinieren? Nein, die gibt es nicht:
- Aktien versprechen bei gut laufenden Geschäften höhere Renditen, diese können jedoch auch ganz ausfallen bzw. Aktien können ihren Wert im Falle einer Unternehmenspleite komplett einbüßen. Durch die Wertschwankungen kann ein privater Finanzbedarf, der schnell gedeckt werden muss, wenn die Kurse einmal unten sind, zu großen Einbußen führen. Ein Vorteil: Aktien wären von einem Zusammenbruch des Euro nur indirekt betroffen, da der Aktienbesitzer hier echte Werte erworben hat – was auch für die beiden folgenden Optionen gilt.
- Immobilien versprechen langfristig eine moderate Rendite sowie eine kontinuierliche Wertsteigerung, sie sind jedoch nur schwer (ohne Verluste) zu verkaufen, wenn man dringenden Bedarf an Liquidität hat
- Gold ist wertstabil und kann leicht verkauft und gegebenenfalls transportiert werden. Nachteil: Keine Rendite, nur Wertzuwachs
- Bundesschatzbriefe wurden gerade abgeschafft… schade… Gibt es das gute alte Sparbuch eigentlich noch?
Unser Tipp: Festgeld ist nach wie vor eine gute Form der Geldanlage mit einer einfach zu kalkulierenden Rendite. Also keine Angst vor niedrigen Zinsen, denn die Inflationsrate im Euroraum ist gering (für Deutschland lag sie im Juni 2012 verglichen mit dem Vorjahresmonat bei 2,0 Prozent), die Realzinsen sind also besser als viele Experten meinen…
Die Europäische Zentralbank wird den Leitzinssatz, der aktuell bei einem Prozent liegt, nicht ändern. In ihrer heutigen Sitzung wurde eine Änderung abgelehnt, obgleich sich die wirtschaftliche Lage in zahlreichen EU-Mitgliedsstaaten immer weiter zuspitzt. Aktuell leidet insbesondere Spanien und einer einem Rückgang der Industrieproduktion und einer Massenarbeitslosigkeit, die diesen Namen verdient – fast 25 Prozent Arbeitslosenquote, und bei Jugendlichen ist jeder zweite ohne Job. Daher hatten manche Beobachter mit einer moderaten Senkung gerechnet, zumal andere Zentralbanken (Japan, USA) niedrigere Zinssätze für die Zurverfügungstellung von Geld an Bankinstitute verlangen.
Wie entwickeln sich die Festgeldzinsen?
Was bedeutet diese Entscheidung für Festgeld-Interessierte und allgemein für private Anleger? Es ändert sich erst einmal nichts! In den letzten Monaten sind die Zinsen für Festgeld schrittweise zurückgegangen, eine Senkung des Leitzinses hätte diese Entwicklung weiter beschleunigt. In den nächsten Wochen werden sich alle Blicke auf Spanien richten. Sollte die viertgrößte Volkswirtschaft in der Euro-Zone (nach Deutschland, Frankreich und Italien) tatsächlich Probleme mit der Erneuerung von Krediten haben, und sollten die zur Stabilisierung des heimischen Bankensektors notwendigen Mittel noch höher werden als erwartet, könnte sich auch die EZB zu einem weiteren „großen Schlag“ entschließen, also eine Zinssenkung und/oder Freistellung von einer weiteren Tranche an Geldern zu einem niedrigen Zinssatz an Banken, wie sie das ja vor Kurzem bereits einmal getan hat.