Der innerhalb des letzten Jahres deutlich abgesenkte Leitzinssatz der EZB macht den Rentenfonds zu schaffen. Gerade die auf Staatsanleihen spezialisierten Fonds finden kaum noch renditeträchtige Anlageoptionen. Kein Wunder: Wie die FAZ berichtet, ist die Verzinsung zehnjähriger Bundesanleihen von stolzen neun Prozent zur Zeit der deutschen Einheit auf jetzt nur noch 3,4 Prozent abgesunken.
Eine Auflistung einiger Rentenfonds zeigt, dass die Situation schwierig ist: Selbst der Thames River Global Bond Euro, der in den letzten drei Jahren die beste Performance zeigte, konnte in den letzten sechs Monaten nur noch 0,54 Prozent zulegen. Unter diesen Umständen erscheint ein Investment in Rentenfonds derzeit nur als Ergänzung des eigenen Portfolios empfehlenswert, große Renditen sind hier nicht zu erwarten. Die Zinskonditionen der Direktbanken für Festgeld und Festzinsanlagen liegen hier deutlich vorne.
Ich finde Unternehmensanleihen noch eine mögliche Festgeldalternative. Bei den stetig sinkenden Zinsen für Festgeld ist da der Einstieg fast schon zu spät, bis auf wenige Angebote, wie Mercedes-Bank.
Auch wenn Rentenfonds in der Vergangenheit sehr gut performt haben und sie nur in festverzinsliche Wertpapiere investieren besitzen sie aktuell ein immenses Risiken. Neben den „normalen“ Fondsrisiken kommt vor allem das Zinssatzrisiko hinzu. Bei niedrigen Zinsen ist der Gewinn meist schon in den Rentenfondskursen eingepreist, sodass man dem Risiko von steigenden Zinssätze, somit fallenden Anleihenkursen, direkt ausgesetzt ist. Auch wenn man immer hört, dass Rentenfonds eine konservative Anlage sind, muss man in der aktuellen Lage stark auf das Zinssatzrisiko achten. Bei steigenden / stark steigenden Zinssätzen kann man durchaus Verluste mit Rentenfonds machen.